Wieder Ärger bei Amazon- Mitarbeiter wollen streiken

Noch vor einigen Wochen hatte eine ARD-Dokumentation den Versandhändler kritisiert, mit Leiharbeitern schlecht umgegangen zu sein.
Nun stehen die Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren erneut im Fokus:
Die Gewerkschaft Verdi hat die 2000 Beschäftigten im Zentrum Leipzig zum bundesweit ersten Streik bei Amazon aufgerufen. In der Urabstimmung sprachen sich 97 Prozent der knapp 600 Verdi-Mitglieder für einen Arbeitskampf aus.
Mit dem Streik will Verdi das Unternehmen dazu bringen, seine Löhne an den Tarifvertrag des Einzelhandels in Sachsen anzupassen: mindestens 10,66 Euro Stundenlohn, Nachtzuschläge ab 20 Uhr, Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Amazon indess gab sich gelassen.
“Mit Auswirkungen des Streiks auf unsere Kunden rechnen wir nicht, und die Mitarbeiter der Logistikzentren liegen mit ihrem Einkommen am oberen Ende dessen, was in der Logistikindustrie üblich ist.”
so eine Sprecherin des Unternehmens.
Offen blieb die Frage, wie man reagieren will, wenn Hunderttausende Bücher, Kameras und Handys wegen des Streiks weder verpackt noch versandt werden könnten…
Sabine Busch von der Gewerkschaft Verdi:
“Im Amazon-Logistikzentrum Rheinberg sind keine Streiks geplant, die Kollegen in Leipzig sind uns weit voraus.”
Erst vor wenigen Wochen war in Rheinberg ein Betriebsrat gegründet worden. Bis 2014, spätestens 2015 soll der Tarifvertrag aber in allen Amazon-Versandlagern gelten, fordert ihr Kollege Lauenroth-Mago.
“Ein Tag Streik wird dafür definitiv nicht reichen.”
Quelle: rp-online/Juliane Kaelberlah