Offertenschwindel
Warnung vor neuer Masche des Adressbuchbetruges


Der Verband Deutscher Auskunfts- und Verzeichnismedien (vdav) warnt vor einer neuen Welle von Schreiben, die den Anschein erwecken, als würde es sich um Rechnungen seriöser Verlage für ein bekanntes Adressverzeichnis oder einen Telefonbucheintrag handeln. Doch wer nicht genau hinschaut, läuft Gefahr, Opfer von Betrügern zu werden.
Betrügerische Adressbuchverlage schädigen die deutsche Wirtschaft nach Schätzungen von Experten jährlich um mehrere Millionen Euro. Die Dunkelziffer ist hoch. Denn viele Unternehmen halten es offenbar für aussichtslos, sich gegen die Machenschaften der Betrüger zu wehren. Sie erstatten daher keine Anzeige.
Insbesondere Existenzgründer sind beliebte Opfer sogenannter Offertenschwindler. Getäuscht durch die äußere Aufmachung und überfordert durch die Briefflut nach dem Eintrag in das Handelsregister, werden vermeintlich berechtigte Rechnungen oftmals ungeprüft gezahlt. Der Rechnungsbetrag liegt dabei meist im Bereich zwischen 80 und 500 Euro, eine Summe, die in vielen Firmen auch ohne eine zweite Unterschrift angewiesen werden darf.
Die betrügerischen Briefsendungen sind in der Regel geschickt getarnt. Sie ähneln in Aufmachung, Schriftart und verwendetem Logo täuschend echt den Schreiben seriöser Verlage. Erst im Kleingedruckten erfährt man, um welchen Absender es sich wirklich handelt.
Verschickt werden aber nicht nur Rechnungen. Beliebt sind auch als „Korrekturabzug“ oder „Freischaltungsauftrag“ gekennzeichnete Schreiben, in denen der Eindruck erweckt wird, als würde es sich um einen „kostenlosen Grundeintrag“ handeln.
Doch Vorsicht! Bei der Mehrzahl solcher Briefe handelt es sich um ein unverbindliches Angebot. Ein Vertrag kommt daher erst durch Unterschrift und Rücksendung des „Korrekturabzuges“ beziehungsweise Überweisung des geforderten Betrages zustande. Das erfährt aber nur derjenige, der sich in der Hektik des Büroalltags die Mühe macht, das Kleingedruckte durchzulesen.
Nach den Erfahrungen von Experten ist es nahezu aussichtslos, an die Hintermänner solcher Abzockfirmen zu kommen. Denn bei den in den Briefbögen genannten Firmeninhabern handelt es sich meist um Strohmänner, deren Firmensitz oft nur aus einem Briefkasten. Hinzu kommt, dass viele der Unternehmen spurlos abtauchen, sobald sie genügend Opfer abkassiert haben.
Quelle : versicherungsjounal.de