Tupperpartys: Lukrativer Nebenverdienst oder Schuldenfalle?


®Tupperware
Seit rund 50 Jahren gibt es Tupperware in Deutschland. Verkauft wird das Produkt nur vom Wohnzimmer aus- bei sogenannten Tupperpartys.
Für viele Frauen und einige wenige Männer sind die Tupperpartys ein idealer Nebenerwerb – ohne großes Risiko.
Man kann im Tuppersystem sogar aufsteigen- zu einer Bezirkshändlerin. Bezirkshändler sind selbständige Vertriebs-Partner von Tupperware.
Einer solchen, stellt man einen üppigen Verdienst mit einem Jahresumsatz von 1,7 Millionen Euro in Aussicht, davon blieben ihr mindestens 7,5 Prozent an Gewinn, so das Versprechen. Das wären knapp 130.000 € im Jahr.
Was allerdings kaum jemand ahnt:
Hinter den bunten Plastikprodukten steht ein Vertriebssystem, das schon so manchen Tupper-Bezirksvertreter in die Verschuldung getrieben hat.
Betriebswirtschaftlerin Claudia Groß von der Radboud Universität Nijmegen hat Direktvertriebsunternehmen wie Tupperware unter die Lupe genommen.
Sie bezweifelt die Gewinnversprechen:
„Es sind keine 7,5 bis 8 Prozent. Bezirkshänderinnen geben an, dass es maximal 1,5 bis 2,5 Prozent sind. Und zweitens ist vielen unklar, wenn sie die Tätigkeit beginnen, welche Kosten eigentlich von dieser Summe noch abgehen.“
Ein ehemaliges Händlerpaar berichtet:
„Es ist ja eigentlich keine Kommissionsware. Der Bezirkshändler bestellt die Ware. Und unabhängig von dem, was er verkauft, ist nach 14 Tagen die Rechnung bei Tupperware fällig. Das heißt, ich bezahle Ware, die ich eigentlich nicht brauche. Und so baue ich Schulden auf.“
Tupperware Deutschland dazu:
„Natürlich gibt es wie in jedem Unternehmen auch Vertriebspartner, die ihre in eine selbständige Tätigkeit gesteckten Ziele nicht erreichen. Angesichts der Gesamtzahl beschränkt sich die Anzahl derjenigen Bezirkshändler, die finanziell nicht erfolgreich waren, auf eine minimale Größe.“
Sehen Sie sich dazu den Filmbeitrag der ARD an.
Quelle: Plusminus