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Routenplaner-Abzocke

Inkasso bricht Haustüre auf

2. 05. 2017

Dass die Webseiten der Routenplaner immer dreister werden, ist bekannt. Aber was Konsumer-Mitglied B. W. aus der Ostschweiz nach seinem Italien-Urlaub erleben musste, grenzt schon beinahe an Mafia-Methoden.

Rentner B.W. aus der Ostschweiz dachte nichts Schlimmes, als er sich im letzten Oktober bei einem Routenplaner nochmals schlau machen wollte, ob es für die Reise mit seiner Gattin nach Italien Wege gebe, um die Fahrzeit zu verkürzen: «Eigentlich kenne ich die Strecke. Weil wir vor einigen Jahren schon dorthin fuhren. Aber ich dachte mir, mach doch mal noch einen letzten Check. Vielleicht kann ich ja Benzin sparen.» Der Spargedanke sollte ihm jedoch in der Folge noch viel Ärger bereiten.

Traumferien hat das Ehepaar am Stiefel zwar erlebt. Doch was danach folgte, gab einigen Gesprächsstoff am Stammtisch, wo sich der gemütliche Senior B.W. oft mit Kollegen zum Feierabendbier oder einem Jass trifft. Plötzlich bekam der gute Mann von www.gps.routenplaner.net Post. Und zwar dicke Post! Ihm wurde mitgeteilt, dass er eine offene Rechnung von EUR 750.– für die angebotenen Dienste nicht beglichen habe. «Da dachte ich, ich bin wohl im falschen Film», staunte B.W.: «Ich nahm das Ganze vorerst gar nicht ernst.»

Doch die Geldeintreiber liessen nicht locker. Schon fast täglich kriegt er eine Mail mit der ultimativen Warnung, er habe den obigen Betrag per sofort mittels Amazon-Gutschein bis spätestens dem 1. März zu überweisen. Und er könne diese Gutscheine unter anderem in jeder «gut sortierten» Postfiliale, an Kiosken, Tankstellenshops usw. erwerben. «Da fand ich es nicht mehr lustig», empört sich B.W.

Doch damit nicht genug der Dreistigkeiten der «Routenplaner», die ihn offensichtlich in eine böse Sackgasse führen wollten. Am 21. Februar wurde B.W. unter anderem scharf darauf hingewiesen, dass am 3. März ein Gerichtsvollzieher an seinem Wohnort erscheinen werde, um seine Wertgegenstände zu pfänden. Sollte er Widerstand leisten, werde die Polizei hinzugezogen. «Da platzte mir endgültig der Kragen und ich suchte Hilfe beim Konsumentendienst», so B.W.: «Das setzte mich und meine Frau auch langsam psychisch unter Druck. Ganz sicher fühlt man sich bei all dem Internet-Zeugs ja nie.»

Nun, die Geldeintreiber kamen nie und wir konnten B.W. beruhigen: Alles eine ganz (noch) neue üble Masche, die von Deutschland aus gesteuert wird. «Ich bin erleichtert,
dass ich endlich Ruhe habe», sagt der erleichterte Senior: «Aber ich hoffe, dass andere Leute, die nicht so standhaft sind, nicht in die Falle getappt sind.» Und er betont, dass er auch nächstes Jahr mit seiner Liebsten wieder nach Italien reisen werde. Vielleicht fährt er eine neue Route – ohne obigen «Fahrdienst» selbstverständlich.»

Dank der Intervention vom Konsumer kroch Herr B.W. den Betrügern von www.gps.routenplaner.net nicht auf den Leim, ist trotz massiven Drohungen mit den Zahlungsaufforderungen nicht nachgekommen und hat nichts bezahlt. Die Abzocker-Mail gehört zu der Solution 24 GmbH, und diese ist gar nicht im Handelsregister eingetragen. Wer das nicht ist, kann gar keinen Vollstreckungstitel erwirken. Und ohne diesen kommt auch kein Gerichtsvollzieher zur Pfändung oder die Polizei zu Besuch. Unser Tipp: Beim kostenlosen search.ch. finden Sie Ihr Ziel be
stimmt ohne (finanziellen) Schaden. Aber es gibt natürlich auch noch viele andere.

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