Redet ihr noch miteinander oder habt ihr schon geerbt?


Die schlimmsten und bittersten Streitereien gibt es nach dem Tod eines Menschen, wenn das Vermögen verteilt werden soll. Hat dann auch noch ein so genannter Erbschleicher seine Finger im Spiel, kochen die Emotionen erst so richtig hoch. Denn es geht um viel, viel Geld.
Über 200 Milliarden Euro werden in Deutschland Jahr für Jahr an die Erbengeneration weitergereicht. Nach Schätzungen von Fachleuten gibt es um mindestens jeden zehnten Nachlass Streit – das sind pro Jahr über 100.000 Fälle. Ein Streit, der Familien für Generationen spalten kann.
Aber „Erbschleicherei“, was ist das überhaupt? Im Strafgesetzbuch lässt sich hierzu nichts finden. Dennoch ist sie nach dem moralischen Empfinden vieler Menschen höchst verwerflich: ein Mix aus Betrug, Schwindel und Verrat. Jemand bearbeitet einen alten Menschen so sehr, dass der ihm anschließend sein Vermögen vermacht und andere leer ausgehen lässt.
Doch es gibt auch die andere Seite der Medaille. Menschen, die als „Erbschleicher“ beschimpft und verklagt werden, sich aber tatsächlich für den Verstorbenen engagiert und aufgeopfert haben, während die Verwandten nur auf das Ableben und ihren Teil vom Kuchen warteten.
Die SR-Autorinnen Sigrid Born und Nicole Würth zeigen am Beispiel realer Fälle, wie dreist Erbschleicher vorgehen können, um sich ein Erbe unter den Nagel zu reißen.Wie kann man sich wehren, wenn Fremde in die Familie eindringen? Und was kann man tun, um einen Streit ums Erbe von vornherein zu vermeiden?