Pause statt Power – Sport bei Erkältung ist riskant: Gefahr von Herzmuskelentzündung

Während der kalten Jahreszeit sieht man sie häufiger: Menschen mit laufender Nase, Husten und Niesattacken. Trotz Erkältung kämpfen sie sich durch Schnee und Eis – von Schonung keine Spur.
So mancher macht im diesem angeschlagenen Zustand auch mit seinem Sport weiter.
Obwohl regelmäßiger Sport für gewöhnlich sogar immunstärkend wirkt, sollte man seinem Körper bei einer Erkältung oder Ähnlichem lieber Ruhe gönnen und mit dem Sport pausieren.
Andernfalls riskiert man teils schwerwiegende Folgen, warnte heute die Techniker Krankenkasse (TK) in Niedersachsen.
„Bei einer Erkrankung – auch wenn sich diese gerade erst anbahnt – sollte man auf jede Art von Sport verzichten. Und das nicht nur bei Grippe oder einer Erkältung, sondern bei jeder Art von Viruserkrankung „,
erläutert Petra Rudnick, Ärztin aus dem TK-Ärzte Zentrum.
„Besteht beispielsweise bereits eine begleitende Herzmuskelentzündung (Myokarditis), so ist die Gefahr nicht zu unterschätzen, durch sportliche Aktivitäten das bereits angeschlagene Herz zu überlasten. Die Folge können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen sein“,
so Rudnick.
Die Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung sind vielfältig, deshalb wird die Krankheit oft nur spät diagnostiziert, unter Umständen sogar mit einem schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Verlauf. Jährlich erkranken bundesweit rund 3.300 Menschen an der akuten Myokardi-tis. 660 von ihnen sind zwischen 15 und 25 Jahre alt, der Löwenanteil (rund 70 Prozent) ist männlich.
Viele Berufs- und Freizeitsportler haben jedoch Angst, dass sich ihre Kondition durch die Trainingspause verschlechtert. Wer sein Training aus Ungeduld zu früh wieder aufnimmt, beansprucht seinen Körper möglicherweise so sehr, dass die gesundheitliche Kondition eher leidet als verbessert wird. Darum sollte so lange pausiert werden, bis man sich wieder vollständig gesund fühlt. Der Wiedereinstieg ins Training sollte langsam erfolgen, so die TK.
Für alle Gesundgebliebenen ist Bewegung an der frischen Luft auch im kalten Winter zu empfehlen – den jeweiligen Witterungsbedingungen angemessen. Vom aktuellen Modetrend auch im Winter mit kurzen Hosen zu joggen rät die TK ab.
Die Muskeln kühlen so zu stark aus und nehmen unter Umständen Schaden. Desweiteren sollte man darauf achten, im Freien die kalte Winterluft nicht „ungebremst“ über den weit geöffneten Mund in die Atemwege einströmen zu lassen, sondern immer durch die Nase zu atmen.
So wird die Luft stärker angewärmt bevor sie die Bronchien erreicht. Ferner gilt es möglichen Verletzungs-gefahren wie Glatteis aus dem Weg zu gehen.
Autor: TK Niedersachsen