Man bekommt nichts geschenkt: Finger weg von Schenkkreisen

Von den Initiatoren und Veranstaltern von Schenkkreisen werden große Säle in Restaurants oder ähnlichen Lokalitäten angemietet. Geschultes Personal erzeugt bei den Teilnehmern eine euphorische Grundstimmung – ähnlich wie bei „Kaffeefahrten“.
Den Anwesenden wird immer wieder vor Augen geführt, dass man für zum Beispiel 5.000 Euro Einsatz später einmal 40.000 Euro geschenkt bekommen könne. Dazu müssten lediglich zwei Freunde oder Bekannte gefunden werden, denen man vertraut und dieses „Geschenk auch gönnt“.
Dabei wird immer wieder betont, dass alles legal sei, was auch noch mit Aussagen, dass auch Anwälte und Polizisten zu den Spielern gehören würden, untermauert wird.
Sie werden auch Herzkreise, Pyramidenspiele genannt – und bestehen in der Regel aus vier Ebenen, beginnend mit dem „Initiator“ (Ebene 1), welcher für den Aufbau zunächst zwei Teilnehmer benötigt (Ebene 2). Für den weiteren Verlauf bringen diese ebenfalls jeweils zwei Teilnehmer in das System, so dass die Ebene 3 dann aus vier Personen besteht. Für das Funktionieren bildet sich dann eine vierte Ebene, welche strukturbedingt aus insgesamt 8 Positionen besteht.
Geläufig für Schenkkreise sind auch folgende Bezeichnungen: Jump, Herzkreis, Unternehmerkreis, Herzdamen, Herzfrauen, Herzspirale, Sternenkreis, Sonnenmännerkreis, Lotusblüten-Kreis, Power Circle, Ellipsen-Kreis, Ballkreis, Herzclub, Stern(en)taler, Tafelrunde, Artus‘ Tafelrunde, Ritter und Knappen, Sonnenwind, Sonnenkind, Cash Gifting, Chart, „Frauen helfen Frauen“ oder Family & Friends.
Ziel ist es, die untersten acht Positionen mit Mitspielern zu besetzen. Dies geschieht in der Regel dadurch, dass die Mitspieler der 3. Ebene von den Veranstaltern dazu angehalten werden, jeweils zwei neue Mitspieler für den Schenkkreis zu gewinnen. Diese neuen Mitspieler müssen ihrerseits einen zuvor vom Initiator des Schenkkreises festgelegten Betrag – dieser kann sich je nach Schenkkreis zwischen 100,00 Euro bis 5.000,00 Euro bewegen – an die oberste Position (Ebene 1) verschenken usw..
In der Theorie soll sich das Procedere dieses „Schenkens“ so oft wiederholen, bis jeder Schenkende einmal selbst die oberste Position eines Schenkkreises erreicht hat und in den Genuss einer Schenkung kommt. Tatsächlich finden sich jedoch irgendwann keine neuen Mitglieder mehr, die sich für den Schenkkreis gewinnen lassen und das Spiel bricht zusammen.
Die Folge: das Geld ist weg! Sollten Sie selbst noch Spieler geworben haben, haben Sie sich nach dem UWG strafbar gemacht und werden sich vor Gericht verantworten müssen.
Quelle: Polizei-Berlin
In dem Zusammenhang können wir folgendes Buch empfehlen:“Geschenkt“ Autor: Bernd Hettlage, Oktober Verlag, ISBN 978-3-938568-87-3