Gewinnversprechen im Briefkasten
Alles Käse mit der Kaffeefahrt


„1.000 Euro gewinnen und sich kaufen, was man möchte“. In etlichen Briefkästen finden sich in diesen Tagen dubiose Glücksbotschaften einer „Käserei de Jong„- angeblich aus „Holland“, mit Postfachanschrift im niedersächsischen Garrel.
Gewinne? was für Gewinne?- Sie waren nominiert!
Am 3. Dezember- das Datum kann aber auch variiren, soll der angebliche Gewinn überreicht werden. Überdies werden tolle Geschenke angekündigt: LCD Flachbildfernseher, eine hochwertige Espressomaschine, ein 5-tägiger Sonnenurlaub. Für jeden VIP-Gast soll es ein Spezialitätenpaket geben mit Butter, Edamer, Parmaschinken und Genever.
Typisch auch bei diesen Einladungen des bundesweit agierenden Kaffefahrtenveranstalters: Der kostenlose Transport an einen abgelegenen- unbekannten Ort mit dem Versprechen, Frühstück und Mittagessen seien gratis.
Sind die Teilnehmer dann irgendwo gelandet, werden sie häufig mit miesen Tricks unter Druck gesetzt. Auf den versprochenen Gewinn warten sie vergeblich.
Häufig kaufen die überrumpelten Teilnehmer völlig überteuerte und minderwertige Waren.
Kaffeefahrten- Das Geschäft mit der Einsamkeit
Kaffeefahrten zielen insbesondere auf ältere Menschen ab, die abseits wohnen und wenig soziale Kontakte haben. Dass sie bei so einer Kaffeefahrt stundenlang in heruntergekommenen Gaststätten an Verkaufsveranstaltungen teilnehmen müssen, wird ihnen nicht erzählt.
Ist das Geld erst einmal beim Verkäufer, kriegt man es nur selten wieder zurück. Denn die Firmennamen der Kaffeefahrtunternehmen werden oft geändert, Adressen gibt es nicht, meist nur dubiose Postfächer.
Warum schieben die Behörden diesem Geschäftsmodell keinen Riegel vor? “Exakt – Die Story” blickt hinter die Kulissen und zeigt, wie ahnungslose Menschen abgezockt werden.
„Die Erfahrungsberichte vieler Verbraucher belegen – statt Geld zu gewinnen, wird man bei einer sogenannten Kaffeefahrt garantiert sein Geld los. Am besten ist es, derartige Einladungen einfach zu ignorieren“, sagt Karin Goldbeck, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.