Constantin Film im Kampf gegen Internetpiraten

Der größte deutsche Filmproduzent Constantin greift in den Kampf gegen Internetpiraterie ein. Wenige Wochen nach einem bahnbrechenden Urteil gegen die schwedischen Betreiber der Internettauschbörse „Piratebay“ versucht nun auch Constantin, der kostenlosen Verbreitung von Filmen im Internet mit juristischen Mitteln zu begegnen. Das Unternehmen verschickt seit wenigen Tagen in großem Stil Abmahnungen an Personen in Deutschland, die im Verdacht stehen, Filme im Internet verfügbar zu machen, sogenannte „Uploader“. Das bestätigte Constantin-Vorstandsvorsitzender Bernhard Burgener dieser Zeitung.
Constantin fordert von den Abgemahnten, eine Unterlassungserklärung abzugeben und damit zu versprechen, keine Inhalte mehr im Internet zu verbreiten. Außerdem wird ein von Burgener als „symbolisch“ bezeichneter Schadenersatz von rund 800 Euro verlangt. Wer die Unterlassungserklärung nicht abgibt, muss nach den Worten des Constantin-Chefs mit einer Klage rechnen.
Die Aktion gegen Internetpiraten startete im März, als Constantin im Zusammenhang mit dem Vermarktungsstart von zwei wichtigen Filmen des Unternehmens eine Kanzlei engagierte. Die Komödie „Männersache“ kam in die Kinos, und die DVD des Streifens „Der Baader Meinhof Komplex“ wurde veröffentlicht. Seither hat Constantin „über einen technischen Dienstleister“ mehr als 10 000 Computerkennungen (IP-Adressen) identifiziert, über die Filme im Internet verfügbar gemacht wurden. Über Internetzugangsanbieter wie die Deutsche Telekom hat sich Constantin die Daten dieser Nutzer beschafft. Bislang hat Constantin nach Angaben von Burgener die Daten von rund 500 Nutzern und hat nun mit dem Versenden von Abmahnungen begonnen.
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FAZ.net