Cleverwin 25: Prozess wegen falscher Mahnbriefe

Der 42-jährige Alexander S. aus Deutschland stand am vergangenen Mittwoch in Österreich vor dem Salzburger Landgericht, weil er 3.830 falsche Mahnbriefe verschickt und damit 46.000 Euro kassiert haben soll.
In den Mahnschreiben forderte der Angeklagte im Namen einer fiktiven Gewinnspielfirma namens „Cleverwin 25“ die Adressaten auf, offene Zahlungen zu begleichen und umgehend 185,46 Euro zu überweisen.
Teilweise habe Alexander S. auch zweite und dritte Mahnschreiben mit entsprechend angehobenen Gebühren versandt, betont die Staatsanwältin.
Zahlreiche Adressaten bezahlten, obwohl sie an gar keinem Gewinnspiel teilgenommen hatte. So seien insgesamt 46.000 Euro auf dem Konto des 42-Jährigen gelandet, so die Staatsanwältin.
Der Angeklagte bekannte sich bei dem Prozess nicht schuldig – und präsentierte zu seiner Verteidigung eine abenteuerliche Geschichte.
Der Prozess wurde am Mittwoch auf unbestimmte Zeit vertagt.
Gegen Alexander S. läuft derzeit noch ein weiteres Ermittlungsverfahren. Er soll im November im Namen einer „Agentur für Gleichberechtigung“ von Salzburg aus Mahnschreiben an tausende Friseurbetriebe in Österreich geschickt haben.
Dabei forderte er jeweils einen Kostenersatz von 249 Euro, weil die Läden das Gleichbehandlungsgesetz im Zusammenhang mit der Preisgestaltung verletzt hätten.
Tatsächlich gelten seit September in der Branche sogenannte Musterpreislisten:
Dabei hat die Preisgestaltung für Haarschnitte nicht mehr nach dem Geschlecht, sondern der Haarlänge zu erfolgen.
Quelle: ORF