Diagnose F12:Kiffen sorgt für über 700 Klinikaufenthalte

Die Daten des Statistischen Bundesamtes belegen es:täglich kommen in Niedersachsen durchschnittlich 2 Menschen wegen Cannabiskonsums ins Krankenhaus.
Wie die Techniker Krankenkasse (TK) in Niedersachsen mitteilt, entfielen im Jahr 2012 700 Klinikaufenthalte im Land auf die Diagnose F12 „Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide“. Damit hat sich die Zahl der Fälle seit 2000 verdreifacht.
83 Prozent der niedersächsischen Patienten waren männlich, nur rund ein Sechstel der Klinikaufenthalte entfielen auf Frauen. Statistisch gesehen blieben die Patienten 10,7 Tage in der Klinik.
Regelmäßiger Cannabiskonsum kann zu seelischer und körperlicher Abhängigkeit führen. Das Risiko eines Missbrauchs oder einer Abhängigkeit hängt dabei stark vom individuellen Konsummuster sowie von persönlichen und sozialen Risikofaktoren des Konsumenten ab.
Ein eher „hartes“ Konsummuster, also beispielsweise täglicher und fest in den Alltag integrierter Konsum, ist als riskanter einzustufen als ein gelegentlicher Konsum geringer Dosen („weiches“ Konsummuster). Ein höheres Risiko haben auch Menschen mit einer ohnehin bereits gefährdeten seelischen Gesundheit, zum Beispiel aufgrund von Depressionen.
Sichere Anzeichen für eine Cannabisabhängigkeit gibt es nicht. Warnsignale sind beispielsweise erfolglose Versuche, den Konsum einzuschränken oder zu beenden. Außerdem können Zustände von innerer Unruhe, Nervosität, Ängstlichkeit, Aggressivität oder Depressionen in Zeiten ohne Cannabis-Konsum Zeichen einer Abhängigkeit sein.
Auch körperliche Entzugssymptome wie Schlafstörungen, Appetitmangel, Kopfschmerzen, Schwitzen, erhöhte Temperatur, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind möglich. Die Symptome beginnen meist 24 bis 48 Stunden nach dem letzten Cannabis-Konsum und dauern in der Regel bis zu einer Woche (höchstens zwei Wochen) an. Anders als bei anderen Drogen können die Symptome einer Abhängigkeit aber verdeckter und weniger offensichtlich auftreten.
Auf der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eingerichteten Internetseite drugcom.de können Sie einen Risikotest durchführen.