400-600 Euro Weihnachtsgeld für Amazon-Mitarbeiter- für Verdi nicht genug

Viele Mitarbeiter von Amazon haben in diesem Jahr für mehr Geld gestreikt. Zum ersten Mal will das Versandunternehmen an seine Arbeitnehmer Weihnachtsgeld zahlen.
Laut Tarifvertrag soll die Höhe der Sonderzahlung zwischen 1.250 bis 1.500 Euro betragen.
Allerdings will Amazon den Versandmitarbeitern und Abteilungsleitern lediglich ein Weihnachtsgeld in Höhe von 400 bis 600 Euro auszahlen.
„Der sehr kurz geratene Betrag ist für sie ein Hohn“, so Verdi-Gewerkschaftssekretär Markus Hoffmann-Achenbach.
Besteht überhaupt ein Anspruch auf Weihnachtsgeld?
Grundsätzlich gilt:
Einen gesetzlichen Anspruch auf Weihnachtsgeld gibt es nicht. Der Anspruch auf Weihnachtsgeld kann sich ergeben aus:
Tarifvertrag
Betriebsvereinbarung
Arbeitsvertrag
freiwilliger Leistung (Zusage) des Arbeitgebers
Anspruch aus betrieblicher Übung
aus dem arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz
Berechnung des Weihnachtsgeldes
In den meisten Wirtschaftszweigen sehen die geltenden Tarifverträge ein Weihnachtsgeld vor. Die Sonderzahlung wird überwiegend als fester Prozentsatz vom Monatseinkommen berechnet. Sehr häufig muss eine Betriebszugehörigkeit von 6 Monaten erfüllt sein.
In vielen Tarifverträgen werden die Sonderzahlungen nach einer Staffelung gezahlt.
Ein Beispiel:
- 25% vom Monatsverdienst nach 6 Monaten Betriebszugehörigkeit
- 35% vom Monatsverdienst nach 12 Monaten Betriebszugehörigkeit
- 45% vom Monatsverdienst nach 24 Monaten Betriebszugehörigkeit
- 55% vom Monatsverdienst nach 36 Monaten Betriebszugehörigkeit
Wie oben schon erwähnt, hat ein Tarifvertrag Vorrang. Ein Tarifvertrag kann auch längere Bindungsfristen für niedrigere Gratifikationen vereinbaren.
Unsere ganz persönliche Meinung zu Verdi:
Wir können die Aufregung nicht verstehen. Es gibt in Deutschland Hunderttausende von Betrieben oder Firmen die KEIN Weihnachtsgeld verteilen. Da sollen die Mitarbeiter doch froh sein, das Amazon überhaupt etwas bezahlt.
Quellen: ruhrnachrichten / lohn-info