Ausgerechnet Hoeneß – wem kann man jetzt noch trauen?

Der Steuer-Skandal um Bayern-Präsident Uli Hoeneß schockiert Deutschland. Er predigte Anstand und steht jetzt als mutmasslicher Steuerbetrüger da.
Die gestrige Sendung „hart aber fair“ mit Frank Plasberg erhitzt die Gemüter.
Die Fraktionschefin der Grünen Renate Künast ist überzeugt:
„Ginge es nach Schwarz-Gelb, würden Leute wie Hoeneß ihre Gelder noch immer anonym in der Schweiz horten. Wer sich mit Kriminellen auf einen Handel einlässt, dem geht es in Wahrheit nur um Rücksicht auf die eigene Wählerklientel.“
Der Sportreporter Manfred Breuckmannkennt und begleitet Uli Hoeneß seit Jahren. Er sagt:
„Das Eingeständnis der Steuerhinterziehung hat mich schockiert und enttäuscht. Denn jeder, der ihn kennt, hätte Hoeneß immer für einen Saubermann gehalten.“
Der Investigativ-Journalist Hans Leyendecker sagt:
„Klar ist: Uli Hoeneß hat Millionen hinterzogen – dafür wird er sich verantworten müssen. Aber vieles liegt noch im Dunkeln, daher müssen wir aufpassen, dass wir mit unserem Urteil über ihn nicht gehörig übers Ziel hinausschießen.“
Für den Chefredakteur der Schweizer „Weltwoche“ Roger Köppel steht fest:
„Wenn Leute wie Hoeneß ihr Geld in der Schweiz verstecken, sollten sich die deutschen Finanzbehörden schon mal selbstkritisch fragen, warum die das tun. Das sind bestimmt nicht alles Verbrecher…“
Was passiert mit uns, wenn Vorbilder so versagen? Zersetzt die Gier unsere Gesellschaft? Absolut sehenswert die Diskussion bei Plasberg rund um den Steuerskandal mit Uli Hoeneß.