Die „Abzocke“ mit Topfsets und anderen Haushaltsartikeln
Wie Sie reingelegt werden


Der Fahrer- er sprach mit holländischem Akzent, fragte Herrn E. nach dem Weg zum Bremer Flughafen.
Er habe auf einer Messe Geschäfte mit Haushaltswaren gemacht und wolle nun nach Hause fliegen. Ach ja, er würde Herrn E. zum Dank gern ein Messerset schenken, das dürfe er sowieso nicht mit ins Flugzeug nehmen.
Dann sagte der Mann mit holländischem Akzent, dass er noch weitere Restware im Auto habe.
Zum Beispiel könne er günstig zwei Topfsets abgeben, Schweizer Ware.
„Authentic Master Cooking“ stand auf dem Karton, großes A, großes M, großes C: „AMC“
Im Karton lagen eine Garantiekarte und eine Visitenkarte mit der Firmenadresse in 6430 Baar, Schweiz, außerdem eine unverbindliche Preisempfehlung über 1.575 Euro.
„Was wollen Sie dafür geben?“, fragte der Holländer.
„Nichts“, antwortete Frau E. und lachte: „Was wollen Sie denn dafür haben?“
„450 Euro“, sagte der Holländer.
Im Internet berichten unter Überschriften wie „Topfset-Betrug“ oder „Topfset-Abzocke“ weit mehr als 1000 Menschen aus ganz Deutschland über die Flughafen-Masche.
Bei den Töpfen handelt es sich nämlich nicht um Ware der bekannten Firma AMC aus 6343 Rotkreuz, Schweiz (Alfa Metalcraft Corporation, großes A, großes M, großes C)- es handelt sich um „absoluten Schrott“, behauptet Klaus Mikat, Geschäftsführer von AMC Schweiz.
Er hat die Töpfe prüfen lassen- schon einen Verkaufspreis von 100 Euro hielte er für „weit überzogen“.