Update: Unternehmer contra Enthüllungsjournalist: Günter Wallraff “streichelt” Prof.Dr. Höcker

Journalist Günter Wallraff haut nicht nur auf die Kacke, sondern auch auf Anwälte. Das bewies er an diesem Kölner Verhandlungstag in seiner Rolle als Zeuge.
Wallraff schilderte fünf aus Verbrennungen an Blechen resultierende Wunden, präsentierte Fotos seiner Mensuren und entkleidete am Richtertisch seinen Arm.
Zur Augenscheinnahme am Richtertisch gesellten sich die Anwälte, so dass Wallraff es nicht lassen konnte, unter erneuter Bekundung seiner Entrüstung ob der Ungeheuerlichkeit einer ihm unterstellten Inszenierung dem Klägeranwalt „Höcker“ einen Klaps zu verpassen und von ihm eine Entschuldigung zu fordern.
„Wallraff hat mich geschlagen! Sie sind meine Zeugen!“
wandte sich nun Höcker an die anwesenden Journalisten.
Wallraff verteidigte sich ebenfalls zum Publikum gedreht,
…er habe ihn nur gestreichelt
und grummelte despektierlich über Anwälte.
Nachdem wieder der erforderliche Sicherheitsabstand hergestellt worden war, versuchte „Ra Prof. Dr. Höcker“ weiterhin, die These einer Inszenierung durch Detailfragen zu untermauern und den Zeugen in Widersprüche zu verstricken, wobei Wallraff mehrfach ausflippte.
Der Zeuge berichtete unwidersprochen, dass es trotz der häufigen Verletzungen keinen Verbandskasten gegeben habe.
Bei einem Unfall sei Blut auf die Brötchen getropft, die dann in den Handel gelangt seien. In der Zeit hätte es in Berlin dann wohl blutige Brötchen gegeben.
Auf Nachfrage erklärte der Zeuge, er hätte „den Teufel getan“, das zu melden oder Brötchen vom Band wegzuschmeissen, denn das wäre als Ungeschicklichkeit ausgelegt worden und seine Tätigkeit wäre dann beendet gewesen.
Während der Zeugenbefragung kam man immer wieder vom Beweisthema ab, sodass Wallraff den neugierigen Klägeranwälten vorschlug, doch einfach sein Buch zu lesen, er scheine gerne ein Exemplar.
Quelle und mehr Ra Kompa