Die Nähmaschinen-Gaunerei

Wie man, statt 60.000 Euro zu bekommen, um 5000 Euro betrogen wird
Vor etlichen Tagen führten mich meine Schritte in die Obere Vorstadt von Kronstadt, zur orthodoxen Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (Sfânta Treime). Es war ein trauriger Anlass: das Begräbnis eines Freundes, das hier, auf dem Friedhof neben der Kirche, stattfinden sollte. Kurz vor dem Ziel fiel mein Blick auf einen Zettel von der Größe eines halben Briefbogens, der, auf dem Computer geschrieben und säuberlich ausgedruckt, an einem Beleuchtungsmast klebte. Der Text auf diesem Zettel lautete (in unserer Übersetzung aus dem Rumänischen): „Deutscher Sammler kaufe Nähmaschinen deutscher Marken: Singer, Kayser, Naumann, Gritzner, Pfaff, Dürkopp. Biete 60.000 – 70.000 Euro, zahle auf der Stelle. Tel: 0751/611519
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Mein erster Gedanke, als ich dies las, war der, dass ich, ohne dass ich das bisher geahnt hätte, eigentlich ein reicher Mann bin. Ich dachte an die Pfaff-Nähmaschine, die zu Hause in einem Winkel steht und gelegentlich noch ihre guten Dienste tut. Doch zugleich dachte ich auch daran, dass da etwas nicht stimmen kann, schenkte der Sache aber zunächst keine weitere Beachtung.
Ein paar Tage später jedoch entdeckte ich in einer der wichtigen rumänischen Tageszeitungen einen Artikel, der genau erklärte, welche Gaunerei hinter der großzügigen Nähmaschinen-Kaufofferte steckt. Der Artikel berief sich auf Informationen aus dem Generalinspektorat der Polizei und berichtete von zwei Jugendlichen aus Hermannstadt, die von der Polizei im Kreis Harghita wegen Betruges festgenommen worden waren.
quelle:adz.ro
ganzer Artikel
https://www.adz.ro/m061229.htm