Was passiert, wenn Flüchtlinge Geld finden?


Ressentiments gegen Flüchtlinge sind zur Zeit in Deutschland- aber auch in anderen Teilen Europas keine Seltenheit mehr. Doch nicht jeder, der ein Ausländer ist, ist gleichzeitig auch schlecht, wie so mancher Zeitgenosse meint.
Eine 46 jährige Frau aus Germersheim hat so durch einen Asylanten ihre mit 1,450 Euro gefüllte Geldbörse wiederbekommen. Bei einer Ruhepause hatte die Frau ihr Portemonnaie auf einer Sitzbank im Stadtgebiet liegen lassen.
Ein 16 Jähriger, aus Syrien stammender Flüchtling hatte die Geldbörse liegen sehen und war damit schnurstracks zur nächsten Polizeidienststelle marschiert, wo er mit Händen und Füssen über seinen Fund berichtete- er sprach übrigens kein Wort deutsch.
Auch ein junger Mann aus Alsdorf bei Aachen hatte Glück. Ein Flüchtling hatte das Sparbuch mit zwei 500 Euro-Scheine gefunden und zur Polizei gebracht. Wie die Beamten berichteten, konnte sich der Mann kaum mit den Polizisten verständigen, als er auf der Wache erschien.
Er habe aber auf englisch klar machen können, dass er wisse, wie wichtig Geld sei und wie schlimm, wenn man etwas verliere. Finderlohn habe der Mann übrigens nicht verlangt, gleichwohl notierten die Beamten seine Personalien. Für alle Fälle.
Kurz nachdem der ehrlich Finder die Wache wieder verlassen hatte, kam denn auch ein junger Mann und fragte, ob jemand zufällig das Geld und das Sparbuch gefunden habe. Als der überglückliche Mann sein Eigentum zurückbekam und nach dem Finder fragte, antwortete die Polizistin:
“Es handelt sich um einen 31-jährigen Flüchtling aus Syrien, der seit kurzem in Alsdorf untergebracht ist.”
Ein Polizeisprecher ging davon aus, dass der ehrliche Finder seinen ihm zustehenden Finderlohn noch erhalten wird.
Quelle: dpa