Plastik reduzieren
Wenig Aufwand, grosser Effekt

Plastik ist in der globalen Debatte immer mehr zum Problemstoff geworden. Er verschmutzt die Umwelt, überflutet die Meere und ist sowohl aufwändig herzustellen als auch zu entsorgen. Laut Forschern könnte sich schon im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische in den Meeren befinden. Eine traurige Vorstellung und gefährlich für das Ökosystem.
100 Kilogramm Plastikabfälle entstehen pro Kopf in der Schweiz jedes Jahr – das ist drei Mal mehr als der europäische Durschnitt. 75 Prozent des verbrauchten Plastiks entsteht durch Einweg-Müll. 25 Prozent aller Kunststoffabfälle in der Schweiz werden recycelt, der Rest wird verbrannt und zur Energiegewinnung genutzt.
Möglichkeiten aktiv zum Umweltschutz beizutragen
Es gibt viele Ansätze, mit denen ganz einfach Plastik eingespart werden kann. Wichtig ist die Bereitschaft, selber etwas verändern zu wollen und zum Umweltschutz beizutragen. Dies funktioniert nicht nur über die Reduktion von Plastik, sondern auch noch auf vielen anderen Wegen:
- Zug fahren statt fliegen
- Regionale statt importierte Lebensmittel kaufen
- Weniger Fleisch essen
Was das Thema Plastik angeht, gibt es ebenfalls viele Wege es zu reduzieren.
10 Ideen für weniger Plastik im Alltag
1. Auf Plastiktüten beim Einkauf verzichten
Wer immer seinen eigenen Beutel dabei hat, muss nicht mehr auf Plastiktüten im Geschäft zurückgreifen. Auch beim Einkauf von Obst und Gemüse kann auf Tüten verzichtet werden. Das Obst kann lose ohne Tüte gewogen und bezahlt oder in Mehrwegbeuteln gelagert werden.
2. Eigene Trinkflasche nutzen
Das Leitungswasser in der Schweiz ist sehr gut und davon Gebrauch zu machen, spart eine Menge Plastik ein. Wer immer seine eigene Trinkflasche dabei hat, kann sie überall auffüllen und muss so keine PET-Flaschen mehr kaufen. Dies ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch günstiger für den eigenen Geldbeutel.
3. Auf Strohhalme verzichten
Rund 36 Milliarden Strohhalme werden weltweit jedes Jahr weggeworfen. Für den kurzen Trinkgenuss werden Unmengen an Plastik produziert, die gänzlich überflüssig sind. Schliesslich kann aus Gläsern auch ohne Strohhalm getrunken werden. Alternativ gibt es die Möglichkeit seinen eigenen Bambus-, Glas- oder Edelstahlstrohhalm mit sich zu führen. Bei einer Bestellung im Restaurant sollte explizit darauf hingewiesen werden, dass das Getränk bitte ohne Strohhalm gebracht werden soll.
4. Festes Shampoo verwenden
Mit Shampoo- und Seifenriegeln lässt sich ebenfalls viel Plastik einsparen. Viele Drogeriemärkte, Kosmetikhersteller und Reformhäuser haben die festen Riegel mittlerweile im Programm und die Plastikersparnis ist enorm. Anstatt alle zwei bis drei Wochen die Shampoo- und Duschgelflasche auszuwechseln, halten die Riegel je nach Grösse und Häufigkeit der Anwendung bis zu drei Monate. Sie können in Metalldosen oder speziellen Netzen aufbewahrt werden und revolutionieren das Chaos am Badewannenrand.
5. Alternativen für Folien
Alufolie oder Frischhaltefolie werden häufig nur einmal verwendet und dann weggeworfen. Wenn etwas im eigenen Kühlschrank abgedeckt und aufbewahrt werden soll, empfiehlt sich das Abdecken der Schüssel mit einem Teller. Liegt etwas auf einem Teller und soll abgedeckt werden, kann eine Schüssel darübergestülpt werden. Auch Tupperware-Dosen oder Aufbewahrungsbehälter aus Glas oder Edelstahl, die jahrzehntelang halten, sind gute Alternativen. In ihnen können auch Lebensmittel aufbewahrt werden, die transportiert werden sollen. So erübrigt sich der Einsatz von Folien.
6. Unverpackt-Läden suchen
Es gibt immer mehr Unverpackt-Läden in der Schweiz – primär in den grossen Städten. Hier können viele Lebensmittel und Utensilien des täglichen Bedarfs in eigene Glas- oder Tupperware-Behälter gefüllt werden. Auf diese Weise wird Plastik eingespart.
7. Auf chemische Reinigungsmittel verzichten
Badreiniger, Glasreiniger, Bodenreiniger und Toilettenreiniger – sie alle kommen in Plastikflaschen, die weggeworfen werden, sobald der Reiniger aufgebraucht ist. Deutlich umweltfreundlicher geht es mit Hausmitteln. Sie benötigen weniger Plastik und sind zudem schonender. Natron, Essig, Kernseife, Zitronensaft, reiner Alkohol und Soda sind natürliche Stoffe, mit denen genauso gut geputzt werden kann wie mit der Chemie – weniger Müll inklusive.
8. Kosmetikartikel überprüfen
Neben dem Thema Shampoo und Duschgel gibt es im Badezimmer noch weitere Reduzierungsmöglichkeiten beim Thema Plastik:
- Abschminkpads müssen nicht aus Watte sein. Ein Stück Stoff oder Frottee ist genauso gut und kann immer wieder gewaschen werden. Zudem kommt es nicht in einer Plastikverpackung. Abschminkpads aus Stoff gibt es auch zu kaufen – sie können mehrere hundert Mal verwendet werden.
- Wer gerne Zahnseide benutzt, sollte nicht die einzelnen Sticks kaufen, sondern eine ganze Rolle.
- Wattestäbchen für die Ohren gibt es mittlerweile aus Papier und nicht mehr aus Plastik.
- Zahnbürsten aus Bambus oder Holz sind deutlich nachhaltiger als Zahnbürsten aus Plastik.
- Mit Dental Tabs kann sogar auf herkömmliche Zahnpasta verwendet werden. Alternativ kann auch eigene Zahnpasta angerührt werden.
9. Stoff statt Papier
Küchenrolle und Servietten sind immer in Plastik eingeschweisst, wenn sie gekauft werden. Wer statt Papierservietten auf Stoffservietten wechselt und statt Küchenrolle ein Handtuch verwendet, kann nicht nur Plastik, sondern auch Papier einsparen. Schliesslich kann Stoff viele Male gewaschen werden.
10. Auf Müllbeutel verzichten
Wer den Mülleimer direkt nach dem Ausleeren gründlich ausspült, benötigt keine Müllbeutel mehr. Dies ist zwar etwas zeitintensiver, spart dafür aber Plastik ein.
Gemeinsam mit kleinen Schritten Grosses bewirken
Die Möglichkeiten auf diesem Bereich sind vielfältig und in der Industrie werden immer mehr Produkte entwickelt, die frei von Plastik sind. Auf diesen Stoff zu verzichten erfordert ein Umdenken, geht aber leichter als man denkt. Wenn jeder kleine Schritte macht, kann das insgesamt einen grossen Effekt haben. Es lohnt sich daher, das Thema näher zu betrachten.