Mobile Security
Fünf Sicherheitstipps für Android

Aus den Jahresreports der Sicherheitssoftwarehersteller ist eines ersichtlich: Angriffe auf mobile Endgeräte werden bei Cyberkriminellen immer beliebter.
Der Sicherheitssoftwarehersteller Kaspersky entdeckte alleine im Jahr 2013 über 143.000 neue mobile Schädlinge. Insgesamt liegt die Zahl mobiler Schadprogramme mittlerweile bei weit über 300.000. Der Grund ist einfach, das Smartphone ist endgültig beim Endverbraucher angekommen.
Im letzten Jahr wurden zum ersten Mal weltweit mehr Smartphones als normale Handys verkauft. Die Datenmengen und Informationen, die Kriminelle zudem vom Smartphone abgreifen können, sind um ein vielfaches höher, als auf dem heimischen Desktop-Computer. Für Kriminelle interessante und auslesbare Daten sind zum Beispiel:
- Passwörter
- Account-Daten
- Bank- und Kreditkartendaten
- SMS- und E-Mail-Verkehr
- Telefon- und E-Mail-Kontakte
- Orts- und Positionsdaten des Smartphones
- Kamerabilder und Fotos
- Mikrofon abhören
- Je nach Handymodel Gesichtserkennung und Fingerabdruck
Erleichternd kommt noch hinzu, dass Smartphones häufig in ungesicherten öffentlichen Netzwerken genutzt werden. Zudem herrscht im öffentlichen Raum die Möglichkeit eines leichten physischen Zugriffs in Form von Diebstahl oder Ausspähen des Passwortes. Die gute Nachricht ist, dass 98% aller mobilen Angriffe auf das Google Betriebssystem Android abzielen. Nutzer von Windows Phone, iOS oder Blackberry sind zurzeit noch relativ sicher. Android User hingegen sollten folgende Punkte beachten:
- Malware meiden
Android ist ein sehr offenes Betriebssystem. Nutzern wird erlaubt, Apps aus Fremdquellen zu laden und zu installieren. Leider sind diese Apps die größte Gefahr für das Betriebssystem. Die Chance, sich mit Malware zu infizieren, ist also sehr groß. Nutzer sollten im Menüpunkt Einstellungen / Sicherheit / unbekannte Quellen den Haken, zum Laden aus unbekannten Quellen, entfernen und nur im relativ sicheren Google App Store Programme laden.
- Sicherheitssoftware installieren
Windows Nutzer installieren sich spätestens seit Windows XP ein Sicherheitsprogramm. Mittlerweile bieten alle großen Sicherheitssoftwarehersteller auch eine Sicherheits-App für Android an. Details zum Funktionsumfang diverser Sicherheitsprogramme bietet u.a. das Vergleichsportal Netzsieger. Wer auf Komfort- und Zusatzfunktionen verzichten möchte, kann aber auch zur kostenlosen App greifen. Mit einem App-Virenscanner ist man vor den größten mobilen Bedrohungen geschützt und kann sein Smartphone relativ sicher nutzen.
- Telefon sperren
Die im Telefon integrierten Sicherheitsfunktionen sollte man als Endverbraucher in jedem Fall nutzen. Ein Passwortschutz oder ein zusätzlicher „App Lock“ sind im Verlustfall viel Geld wert. Dank des Google Gerätemanagers kann man verloren gegangene Geräte klingeln lassen, sperren oder den Standort des Smartphones anzeigen lassen.
- Programme und Betriebssystem updaten
Sicherheitslücken in Apps oder im Betriebssystem werden häufig nach Veröffentlichung erkannt und danach geschlossen. Dazu ist es nötig, die Apps bzw. das Betriebssystem zu aktualisieren. Seit Android 3.0 ist zum Beispiel das Dateissystem des Smartphones verschlüsselt. Seit Version 4.2 ist ein Malware-Scanner mit integriert. So weit wie möglich sollte darauf geachtet werden, seine Software aktuell zu halten. Android Smartphones können leider nicht immer aktualisiert werden. Bei zu alten Betriebssystemen sollte man einen Neukauf des Smartphones in Betracht ziehen. In der Regel sind die neuesten Softwareversionen die sichersten Versionen.
- Sicher im Netz agieren
In öffentlichen Netzwerken sollte es vermieden werden wichtige Passwörter oder Daten zu versenden. Direkte Bezahlfunktionen wie Bitcoins oder NFC Direktzahlung sind immer ein potenzielles Ziele für Cyberattacken. Besonders im Ausland sollte genau überlegt werden, ob eine solche Komfortfunktion wirklich notwendig ist.
Der beste Berater in Sachen Sicherheit ist der gesunde Menschenverstand. Nichtsdestotrotz sollten sich Android Benutzer im Klaren sein, dass ihr mobiles Betriebssystem, ebenso wie Windows auch, von Cyberkriminellen angegriffen werden kann. Es empfiehlt sich also Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um keinen monetären Schaden zu erleiden.