Intoleranzen und Allergien
Lebensmittel die Sie nicht essen dürfen


Immer mehr Menschen leiden unter Allergien und Intoleranzen. Sind es Allergien auf Lebensmittel, auf Pollen oder Hausstaubmilben- die Gründe sind in unserem westlichen Lebensstil zu finden.
Rund 20 Prozent der Bürger und Bürgerinnen glauben, auf Lebensmittel allergisch zu sein– tatsächlich sind es 2 bis 8 Prozent; die anderen leiden oft an einer Intoleranz. Im Nachbarland Deutschland reagieren ca. 20 – 35 % der Menschen mit Unverträglichkeitsreaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel. Bei etwa 2,5 % dieser Betroffenen liegt eine Nahrungsmittelallergie vor- und nur bei 0,4 % der Bürger liegt eine wirkliche Laktoseintoleranz vor.
Unbehandelte Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen führen bei Betroffenen häufig zu hohem Leidensdruck. Nicht selten fühlen sich Patienten aufgrund charakteristischer Beschwerden in ihrer alltäglichen Routine beeinträchtigt.
Was ist eine Nahrungsmittelallergie?
Eine echte Nahrungsmittelallergie liegt vor, wenn das Immunsystem eines Patienten bestimmte Anteile der Nahrung bekämpft. Bei einer Nahrungsmittelallergie fehlinterpretiert die körpereigene Abwehr definierte Lebensmittel als gefährliche Fremdkörper. Je nach Patient kann eine Lebensmittelallergie gegen lediglich einzelne oder mehrere Nahrungsmittel bestehen. Auch die Ausprägung allergiebedingter Symptome unterscheidet sich patientenspezifisch.
Was ist eine Nahrungsmittelintoleranz?
Von einer Nahrungsmittelintoleranz ist die Rede, wenn bestimmte Lebensmittel aufgrund eines individuellen Enzymdefektes durch den Organismus nicht vollständig abgebaut werden können. Entsprechende Anteile von Lebensmitteln gelangen je nach Form einer Nahrungsmittelintoleranz unzureichend verdaut in den Darm oder verbleiben längere Zeit im Blut des Patienten.
Welche Symptome sind typisch für eine Nahrungsmittelallergie?
Magen-Darm-Beschwerden, die auf eine Nahrungsmittelallergie zurückzuführen sind, ähneln denen einer Lebensmittelintoleranz. Entsprechende Beschwerden erstrecken sich somit beispielsweise über Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Darüber hinaus kann eine Lebensmittelallergie zu rasch einsetzenden Symptomen wie Hautausschlägen und Atemnot führen. Bei starker Allergie besteht die Gefahr eines Kreislaufzusammenbruchs.
Wie äußert sich eine Nahrungsmittelintoleranz?
Ebenso individuell wie eine Nahrungsmittelintoleranz gestalten sich meistens auch auftretende Unverträglichkeitsreaktionen. Typische Beschwerden betreffen häufig den Magen-Darm-Trakt und treten hier beispielsweise in Form von Blähungen, Bauchschmerzen und/oder Übelkeit auf. Mögliche weitere Symptome sind etwa Herzrasen, Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden. Weil eine Nahrungsmittelintoleranz symptomatisch häufig der Nahrungsmittelallergie ähnelt, wird die Intoleranz gegen Lebensmittel auch als Pseudoallergie bezeichnet. Oft zeigen sich Symptome einer Nahrungsmittelintoleranz erst einige Zeit nach Konfrontation des Organismus mit dem entsprechenden Lebensmittel.
Welche Nahrungsmittelintoleranzen gibt es?
Mögliche Nahrungsmittelintoleranzen sind vielfältig. Zu den häufigsten Intoleranzen gegenüber Lebensmittelinhaltsstoffen zählen unter anderem Laktose-, Fruktose-, Histamin- und Alkoholintoleranz: Viele Patienten mit Laktoseintoleranz leiden unter einem fehlenden Enzym, welches beim gesunden Menschen Laktose (Milchzucker) aufspaltet. Liegt eine Fruktoseintoleranz vor, kann Fruchtzucker (Fruktose) aus Lebensmitteln wie Obst und Honig nicht ins Blut übergehen und gelangt beschwerdeträchtig in den Darm. Im Rahmen der Histaminintoleranz ist ein Enzym inaktiv, dessen eigentliche Aufgabe der Histaminabbau ist. Bei Menschen mit Alkoholintoleranz führt ein genetischer Defekt dazu, dass Alkohol im Blut verlangsamt abgebaut wird.
Welche Lebensmittel können Allergien oder Intoleranzen hervorrufen?
Prinzipiell kann jedes Lebensmittel zu Allergien oder Intoleranzen führen. Allerdings stammen Substanzen, die einen Großteil an Intoleranzen und Allergien auslösen, aus einer Gruppe von lediglich 14 Lebensmitteln. Zu diesen Nahrungsmitteln zählen Milch, Eier, Fisch, Früchte, glutenhaltiges Getreide (wie Roggen, Hafer und Weizen), Nüsse (wie Hasel-, Para- und Walnüsse sowie Mandeln), Krustentiere, Soja, Senf, Sellerie, Sulfite, Weichtiere, Sesamsamen und Lupinen.
In welchem Lebensalter setzen Nahrungsmittelallergien oder- intoleranzen besonders häufig ein?
Grundsätzlich können Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen in jedem Lebensalter einsetzen. Bei einzelnen Allergieformen zeigt sich allerdings ein altersabhängig gehäuftes Auftreten – so betrifft beispielsweise die Kuhmilchproteinallergie vornehmlich Säuglinge und Kleinkinder.
Bin ich von einer Nahrungsmittelallergie betroffen?
Der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie lässt sich in vielen Fällen mithilfe einer Blutuntersuchung prüfen
Bei Patienten, die unter einer Nahrungsmittelallergie leiden, finden sich bestimmte Antikörper im Blut, welche durch einen Allergie-Sensor erkannt werden. Häufig reicht Fachärzten bereits eine einzelne Blutprobe aus, um ein individuelles Allergenprofil zu erstellen.
Leide ich unter einer Nahrungsmittelintoleranz?
Verschiedene Nahrungsmittelintoleranzen, die zu Magen-Darm-Beschwerden führen, sind durch den Einsatz eines professionellen Atemtests zu diagnostizieren. Je nach Patient können ergänzende Testverfahren (wie etwa Blutuntersuchungen oder Gentests) erforderlich sein.
Wie wird eine Nahrungsmittelallergie behandelt?
Liegt bei einem Patienten eine zweifelsfrei diagnostizierte echte Nahrungsmittelallergie vor, besteht die Behandlungsmethode der Wahl häufig in einer sogenannten Eliminationsdiät – Lebensmittel, die den allergischen Reaktionen zugrunde liegen, werden im Rahmen dieser Diät gezielt ausgespart. Um möglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollten Eliminationsdiäten nur auf Basis fachärztlicher Beurteilungen erfolgen.
Welche Behandlung eignet sich bei einer Nahrungsmittelintoleranz?
Nahrungsmittelintoleranzen lassen sich in vielen Fällen mithilfe einer Desensibilisierung (Hyposensibilisierung) lindern. Eine solche Behandlung ist nur auf Basis einer ausreichenden Diagnostik möglich. Denn die Desensibilisierung umfasst eine wiederholte Konfrontation des Organismus mit einem individuell zusammengestellten Allergenextrakt.
Fazit:
Allergien und Intoleranzen sind Krankheiten der modernen Zivilisation, sie fordern alle heraus: die Betroffenen, das Gesundheitssystem, Industrie, Gesellschaft und Politik.