Milliardengeschäft Videospiele
Konsolen bringen Verlust, Spiele den grossen Gewinn

Die Branche der Videospiele hat sich in den letzten Jahren zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Vor allem die Gemeinschaft der Spieler wächst zunehmend: Während viele Spiele in der Vergangenheit vor allem Jugendlichen und jungen Männern zugeschrieben wurden, kommen inzwischen auch ältere Generationen mit den Angeboten in Kontakt.
Konsumenten müssen vor allem bei vermeintlichen Schnäppchen und attraktiven Angeboten aufpassen. So werden viele Games noch einmal in Form einer Special Edition auf dem Markt veröffentlicht. Scheinbar handelt es sich um eine Möglichkeit, besondere Spielvorteile zu verlangen und damit das Erlebnis zu steigern. Sehr häufig ist das Angebot hier jedoch nur mit immens hohen Kosten verbunden.
Viele Entwickler versuchen zudem durch In-Game-Käufe mehr Geld aus ihren Kunden herauszupressen. Hier werden besondere Features im Spiel frei zum Kauf angeboten. Während es dort meist für einige Franken möglich ist, die Vorteile zu erlangen, müssen andere Spieler viele Stunden damit verbringen, um diesen Erfolg zu erspielen. Der Kauf dieser Features ist dann etwa mit Blizzard Guthaben möglich. Den Entwicklern gelang es dadurch, ihre Gewinnspanne zusätzlich in die Höhe zu treiben.
Spiele lassen sich auch günstiger erwerben
Doch tatsächlich gibt es aus der Sicht der Konsumenten auch Möglichkeiten, um die attraktiven Games in Zukunft noch günstiger spielen zu können. Einerseits gibt es einen florierenden Gebrauchtmarkt in der Welt der Videospiele. Dort sind viele Spieler auf der Suche nach gebrauchten Datenträgern, welche den Preis im Vergleich zum neuen Produkt mehr als halbieren können. Für die Käufer der gebrauchten Ware ist es meist jedoch nicht möglich, ein Spiel bereits kurz nach der Veröffentlichung zu geniessen. Denn es tritt erst mit einer gewissen Verzögerung auf diesen Zweitmarkt.
Auf der anderen Seite stellt der Download der Spiele in den Stores im Internet oft eine wirksame Alternative dar. So mancher Entwickler bietet seinen Kunden diese Chance schon seit Jahren. Der Entwickler profitiert von der Möglichkeit, das Spiel nicht eigens herstellen lassen zu müssen, was die Kosten vergrössern würde. Die Konsumenten haben derweil die Möglichkeit, in wenigen Minuten an die Software zu gelangen und sich den Weg in das Geschäft zu sparen.
Konsolen dienen als günstiger Startpunkt
Grosse Konzerne, wie zum Beispiel Sony, wissen bereits seit Jahren um ihre hohen Gewinnspannen bei den Spielen. Sie sind deshalb gewillt, möglichst viele Spieler für die eigene Plattform zu gewinnen, die dann automatisch zu potenziellen Käufern der Spiele werden. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass immer wieder mit Hochdruck an der Veröffentlichung neuer Konsolen mit neuen Features gearbeitet wird. Diese sollen die Konkurrenz stets in den Schatten stellen und die Fangemeinde des eigenen Produkts vergrössern.
Die Konsolen werden dann mit minimalem Gewinn für den Hersteller, manches Mal sogar mit kleinem Verlust, günstig verkauft. Die hohen Gewinne entstehen aus der Sicht der Entwickler durch die Spiele, welche über Jahre hinweg für eine einzige Konsolen-Generation angeboten werden. Der Kauf des Spiels ist der Moment, in dem sich die Mühen für das günstige Anpreisen der Konsolen auszahlen sollen.